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1. Für Präparandenanstalten - S. 163

1912 - Breslau : Hirt
I, Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 163 b) Republik Portugal. 90000 qkm Bayern + Baden , 5 Mill. E., halb so dicht bevölkert wie das Deutsche Reich. § 247. Portugal ist der Westabfall des Kaftilifchen Hochlandes zwischen Gnadiäna- und Minho^minjo^ müudung. Einst war es eine große Seemacht, jetzt ist sein Handel meist in englischen Händen. Der Anbau des Landes liegt noch recht danieder, doch ist es dichter bevölkert als Spanien. Wirtschaftsgeographie. Tie Landwirtschaft hat in neuerer Zeit Fortschritte gemacht, die Industrie ist gering. Die Kolonien blühen in Afrika wieder auf, die in Asien liegenden sind bedeutungslos (f. den Atlas!). Das Deutsche Reich treibt mit Portugal nur unbeträchtlichen Handel. Es führt Kork, Kakaobohnen, Wein und Schwefelkies von dort ein und Zucker, geschälten Reis, Metallwaren und Leder dahin aus. Die beiden Großstädte sind 1. die herrlich an der Tejomünduug ge- legeue Hauptstadt Lissabon [Sisböa] (360), und 2. Porto oder Op orto (= Hafen) an der Douromündnng, das viel Wein („Portwein") ausführt. Portugal hat namentlich in Afrika ausgedehnte Kolonien. Über die Azoren [a^ören] länft das deutsche Kabel von Emden nach New Jork. Zeichnung: Die Straße von Gibraltar nebst Umgebung. Be- rücksichtige dabei! Gibraltar, Malaga, Cüdiz, den Gnadalqnivir mit Sevilla, in Afrika Tanger und Ceuta. 9. Die Republik Frankreich. 536000 qkm, fast so groß wie das Deutsche Reich, 39 Mill. E., 2/;i so dicht bevölkert wie das Deutsche Reich. § 248. Lage, Größe. — Aufgaben. 1. Wie verlaufen der 48. Breiten- kreis und der 2. Längenkreis in Frankreich und im übrigen Europa? 2. Berechne nach den Breitengraden die Strecke Calais—pyrenäen und prüfe die Berech- nung mit dem Maßstabe! 3. Welche Länder berührt Frankreich, welche Meeres- grenzen hat es? § 249. Bodengestalt, Gewässer. Der Aufbau Frankreichs ist dem des Deutschen Reiches ähnlich. Am Süd- und Südostrand hat es a) teil au zwei Hochgebirgen: den Pyrenäen und den Alpen. Den Alpen lagert sich d) das tiefe Rhöue-Saöne^ßön^-Beckeu vor. Darauf folgt c) das Französische Mittelgebirgslaud, d) das Französische Tief- end. — Auch das Flnßsystem ähnelt dem deutschen. Ein Strom ent- quillt den Alpen und geht zum Mittelmeer- die Rhone* mit Saone, Ssßte, Durance. Die meisten Flüsse entspringen dem Mittelgebirge und fließen zum Atlantischen Ozean (Seine, Loire mit ihren Zuflüssen); dahin wendet sich auch die Garonne von den Pyrenäen. Dieses schön geordnete Flußsystem leidet infolge früherer Entwaldung an Unregelmäßigkeit des Wasserstandes, aber ein stark entwickeltes Kanalnetz kommt dem Verkehr zu Hilfe. 1 Seit. Rliodanus, sranz, le Rhone. 11*

2. Für Präparandenanstalten - S. 164

1912 - Breslau : Hirt
164 C. Länderkunde. § 250. Das Klima Frankreichs ist mild, die Niederungen am Mittel- meere bringen Oliven, Feigen, Orangen hervor. Wein gedeiht vorzüglich, am reichlichsten auf dem sonnigen Gelände an der unteren Garonne (Bordeaux- wein) (Bild 95.) und auf der Champagne. Der fehr fruchtbare Boden liefert Weizen, die rauheren Höhen sind meist nnbewaldet. An Bodenschätzen ist Frankreich arm; doch haben die Franzosen durch vielseitige Industrie, besonders in Gegenständen der Kunst, in Luxus- und Modewaren (Seiden- stoffe), den Reichtum ihres Landes noch zu steigern gewußt. §351. Bevölkerung. Die Franzosen sind hauptsächlich Nachkommen der alten Gallier, die nach Unterwerfung durch die Römer deren Sprache annahmen. So bildet das Latein den Grundstock des Französischen. Land und Leute empfingen ihren Namen von den germanischen Franken, die in der Völkerwanderung Gallien eroberten. Auf der Halbinsel Bretagne leben noch viele Kelten, in den Pyrenäen Basken, bei Nizza und auf der Insel Korsika Italiener. Außerdem wohnen in Frankreich viele Aus- lüuder. Die Zahl der ganz überwiegend katholischen Bewohner ist seit längerer Zeit ziemlich gleich geblieben (39 Mill.). Die Landbevölkerung überwiegt bedeutend, nur 15 Städte siud Großstädte (im Deutschen Reich 48). Seit der Revolution (1789) ist Frankreich in Departements (86) einge- teilt, doch sind auch uoch die alten Provinznamen gebräuchlich. § 252. a) Die Pyrenäen, ein Hochgebirge von fast halber Länge der Alpen, ziehen vom Golfe du Lion zum Golf von Biseäya. Etwa in der Mitte erheben sie sich in der Maladetta-Gruppe bis zu 3400 m. Da tiefe Einschnitte fehlen, sind die Pyrenäen unwegsam; die Hauptverkehrs- wege umgehen sie im 0 und W; erst jetzt baut man Eisenbahnen durch das Gebirge. Der reiche Niederschlag der französischen Pyrenäen ruft in den uuteren Teilen dichte Bewalduug, in den oberen Almen und kleine Gletscher hervor. Die Pyrenäen sind nur spärlich bewohnt. Am Fuß des Gebirges liegt Lourdes, der bekannte französische Wallfahrtsort. Aufgabe. Vergleiche die Pyrenäen mit den Alpen hinsichtlich der Seen! § 253. d) Die Französischen Alpen bilden die Südhälfte der Westalpen. Die Grenze gegen Italien verläuft auf der höchsten, wasserscheidenden Kette. Unter den zahlreichen Gebirgsstöcken ragt besonders die von 23 Gletschern umgürtete Montblanc-Gruppe hervor, unter den Gletschern des Mont- blane das 7 km lauge, vielbesuchte Eismeer (^ler de glace). Von den Pässen sind die bekanntesten der Kleine St. Bernhard (Jfere^ Dora Bältea) mit schöner Straße und der Mont Cenis, dessen 12 km langer Tunnel Frankreich mit Italien verbindet. Die wichtigsten Flüsse der Französischen Alpen sind die Rhoneznflüsse Jsere und Durauce. Wie ein abgetrennter Zweig der Westalpen erscheint der nördlich der Rhone anhebende Schweizer Jura, aus dessen Ketten der Donbs [bu: zur Saone eilt. Sein Tal bildet in Verbindung mit dem Bnrgnndischen Tor die alte Verkehrsstraße von Mitteleuropa zum Rhonetal und zum Mittel- meer. Daher liegen hier mehrere Festungen.

3. Für Präparandenanstalten - S. 165

1912 - Breslau : Hirt
Maladetta (3400 m). 3jit. Perdu (3350 m). Pic du Midi (2900 m). Scharte von Roncesvalles-—> 93. Die Pyrenäen^e^ie, von Pau aus gesehen. Im Vordergrund erscheint das von Weidenbiischen und Ziersträuchern umrahmte flache Filltzbett des Dave de Pau. Ienseit der mit Pappeln geschmückten Ebene erhebt sich die hier auf fast 200 km sichtbare Kette der Pyrenäen.

4. Für Präparandenanstalten - S. 166

1912 - Breslau : Hirt
166 C. Länderkunde, Aufgaben. 1. Bestimme die Lage des Montblanc auf der politischen Karte! 2. Vergleiche den Schweizer Jura und den Deutschen Jura in ihrem äußeren Aufbau! § 254. Das Rhöne-Saöne-Becken ist ein wichtiges Durchgangsland. Im W wird es begrenzt durch den Steilabfall des Französischen Mittel- gebirges. Die Saone empfängt vom Jura den mit dem Rhein durch einen Kanal verbundenen Donbs und vereinigt sich bei Lyon mit der Rhone. Diese entsteht am St. Gotthard, durchströmt den Genfer See und durchbricht, zum Teil in unterirdischem Laufe, den Jura. Auf dem Wege zum Mittelmeer empfängt sie Jsere und Durance von links und mündet in einem großen Delta. Ihre Anschwemmungen, vom Meere nach W getrieben, haben bis an die Pyrenäen eine öde Küste mit Nehrungen und Strandseen geschaffen. § 255. Burgund ist das Gebiet der Saöne. An der Burgundischen Pforte halten die Festungen Belfort [befor] und Besancon Wacht. Auch die größte Stadt des weinberühmten Landes, Dijon, ist stark befestigt. Am Zusammenfluß von Rhone und Saöne liegt die einstige römische Haupt- stadt Galliens, die drittgrößte Stadt Frankreichs, Lyon, der Mittelpunkt der großartigen französischen Seidenindustrie (525). — In den armen, dünnbevölkerten Alpenländern Savoyen und Dauphine ist nur die Festung Grenoble an der Jsere wichtig. In französisches Gebiet eingeschlossen liegt östlich von Nizza das kleine, selbständige Fürstentum Monaco (15000 E.) mit der Spielhölle von Monte Carlo und einem berühmten Institut für Meeresforfchuug. Die Südostecke Frankreichs, die Provence, weist bedeutende Orte auf. Hier ist Marseille mit mehr als 1 2 Mill. E. die zweite Stadt der Republik, der erste Hafen Frankreichs und des Mittelmeeres. Östlich von ihm ist Toulon Frankreichs größter Kriegshafen am Mittelmeer. Weiter östlich an der französischen Riviera liegen viele, wegen ihres milden Winterklimas aufgesuchte Kurorte, darunter Nizza (165). (Bild 94.) § 256. /c) Das Französische Mittelgebirgsland setzt sich zusammen aus dem Zentralplateau und den nördlich sich daranschließenden Berg- landschasten, die nach No gegen die halb französischen Vogesen ziehen. — Das Zentralplateau erhebt sich mit dem Ostrand, den Cevennen, steil aus der Rhöne-Ebene und senkt sich langsam nach Nw. Den Hauptteil bildet das rauhe, an erloschenen Vulkankegeln reiche Hochland der Auvergne. Hier erhebt sich als höchster Berg des Französischen Mittelgebirges der Moni Dore zu 1900 m. Die Cevennen und ihre Fortsetzung bilden eine wichtige Wasserscheide. Nach W und N fließen außer der Maas die Seine mit ihrem rechten Nebenfluß Marne, die Loire mit dem Allier und die rechten Zuflüsse der Garouue. ,Durch den Canal du Centre und den Kanal von Burgund stehen Loire und

5. Für Präparandenanstalten - S. 167

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 167 Seine mit der Saöne, also auch der Atlantische Ozean und das Mittelmeer in Verbindung. Das Zentralplateau ist eine ärmliche, dünnbevölkerte Landschaft, deren Bewohner teils nach den umgebenden Gebieten abzuwandern pflegen. Nur westlich von Lyon ist durch Kohlen- und Erzlager ein Jndnstriebezirk eut- standen. Die Hauptorte sind die Großstadt St. Etienne und Le Crenzot Maschinen- und Waffenfabriken), das „französische Essen". Am Ostfuße einer großen Vulkanreihe liegt im Alliertale Clermont-Ferrand, der Hauptort der Auvergue. 94. Nizza an der französischen Riviera, vom Moni Boron im Osten der Stadt aus gesehen. Zu den anmutigsten uno vornehmsten Städten der französischen Riviera gehört die einst italienische „Blumenstadt" Nizza, die seit ihrer Zugehörigkeit zu Frankreich einen außerordentlichen Aufschwung genommen hat und der Lieblingsaufenthalt zahlreicher Kurgäste aus allen Ländern im Winter und im zeitigen Frühjahr ist. Das kleine, hügelige Grenzgebiet an der Maas und der Mosel ist der französische Teil des Lothringer Stufenlandes. Eiu Gürtel von Be- festignngen zieht sich von Belfort über Tonl nach Verdun. Der Hauptort Französisch-Lothringens ist das gewerbreiche Nancy. Im Nw liegt das Hügelland der Bretagne und der Norm an die. Die Bretagne wird bewohnt von den keltischen Bretonen, Frankreichs bester seemännischer Bevölkerung. An der Spitze der Halbinsel liegt der Kriegs- Hafen Brest, der aber von Cherbourg (am Kanal) übertroffen wird. §257. ä) Das wellige Französische Tiefland zerfällt durch niedrige Boden- schwellen in die großen Becken der Seine, der Loire und der Garonne.

6. Für Präparandenanstalten - S. 168

1912 - Breslau : Hirt
168 C. Länderkunde. 1. Das Seinebecken, in dessen Mittelpunkt Paris liegt, wird um- kränzt von Höhen. Den Ostrand bilden das Plateau von Langres, die Argonnen und Ardennen, im W grenzt es an die normannischen Höhen. Abgesehen von Schelde und Somme sammeln sich die Gewässer (Marne und Oise von rechts) in der Seine, die bei Le Havre den Kanal erreicht. Das milde Klima, der für Weinbau sehr geeignete Boden und die reichen Kohlenlager an der französisch-belgischen Grenze haben hier Frankreichs dichteste Bevölkerung hervorgerufen. Zu beiden Seiten der Seine, unterhalb der Marnemündung, liegt Paris, die Hauptstadt Frankreichs und die drittgrößte Stadt der Erde (fast 3 Mill. E.). Paris ist der Mittelpunkt für Frankreichs Handel und Gewerbe. Weil sich hier auch alles geistige und politische Leben des Staates vereinigt, ist die Stadt reich an herrlichen Bauten und Kunstschätzen und deshalb ein Treffpunkt der Fremden. Berühmt sind die großartigen Promenaden, die Boulevards^, die Champs-Elysees, eine parkartige Straßenanlage von 2 km Länge, Notre-Dame, die gotische Kathedrale der Altstadt, der Louvre, ein gewaltiges Museum, und das Pantheon, in dem sich die Ehrengräber berühmter Franzosen befinden. Paris ist eine riesige Festung. Die internationalen Schnellzüge von St. Peters- bürg und Berlin wie von Amsterdam-Antwerpen-Brüssel nach der Pyrenäen- Halbinsel nehmen ihren Weg über Paris, desgleichen die von England über Calais nach Spanien, nach der Riviera, nach Rom und nach dem Orient. Südwestlich von Paris entstand die ehemalige Lieblingsresidenz der französischen Könige, Versailles. An der unteren Seine (Normandie) ist wegen seiner Industrie Rouen, an ihrer Münduug Le Havre als wichtigster französischer Hafen am Kanal zu nennen. In der Nordwestecke des Landes liegen die Häfen Bonlogne und Calais, die den Verkehr nach England vermitteln. Im Innern sind Amiens an der Somme und die Festung Lille Hauptorte der Spinnerei und Weberei. Auf beiden Ufern der oberen Marne dehnt sich die weinreiche Champagne aus. Nordöstlich von ihrer Hauptstadt Reims, der einstigen Krönungsstadt der französischen Könige, liegt an der Maas die ehemalige Festung Sedau. Das Loirebecken liegt zwischen dem Zentralplateau und dem '"Hügelland der Bretagne und der Normandie. Es hat große Bedeutung für den Durchgangsverkehr von Paris nach dem Süden. Die wichtigsten Orte liegen an der Loire, an ihrem nördlichsten Punkte Orleans, weiter abwärts Tours und Nantes (Vorhafen St. Nazaire). Nördlich der Loire ist Le Maus einer der Hanptplätze der hier verbreiteten Leinenindustrie. 3. Das Garouuebecken ist die weite, flache Tieflandsmulde zwischen dem Zeutralplateau und den Pyrenäen. Die Garonne entspringt im Maladettagebiet, wendet sich bald bogenförmig nach W und mündet in einer breiten, trichterförmigen Mündung, Gironde genannt. Durch den Canal du Midi ist eine direkte (aber nur für kleine Fahrzeuge brauchbare) Verbin- dnng vom Ozean zum Mittelmeer hergestellt. i Die Boulevards, d. i. Bollwerke, sind die ehemaligen Festungsringe der^ Stadt. Im Stadtplan treten sie als konzentrische Straßenzüge deutlich hervor. (S. den Atlas!)

7. Für Präparandenanstalten - S. 169

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa, — 3. Die außerdemschen Länder Europas, 169 Mit Ausnahme des von Dünen und Kiefernwaldungen eingenommenen öden Küstenlandes südlich der Gironde, der Landes, ist das Garonnebecken sehr fruchtbar und Frankreichs größtes Weingebiet (Bild 95). Unter den Städten steht voran Bordeaux (260), der bedeutendste Hafen Frankreichs am Atlantischen Ozean ivgl. seine Lage mit Bremen, Hamburg!). Es ist auch der Hauptausfuhrort der uach ihm benannten Bordeauxweine. Am östlichsten Punkte der Garonne liegt der lebhafte Jndustrieplatz Toulouse. W. Weinbau an der Gironde bei Bordeaux. § 258. Die auswärtigen Besitzungen und Schntzstaaten Frankreichs sind die wertvollsten Kolonien (etwa 52 Mill. E.) nach denen Englands und Hollands. Sie liegen in Afrika, Asien, in Amerika und in der Süd- see und bildeu die Grundlage des französischen Welthandels. § 259. Staatsverwaltung. Bald nach der Schlacht bei Sedan, am 4. September 1870, wurde Frankreich in eine Republik umgewandelt. Der auf 7 Jahre gewählte Präsident regiert mit Hilfe der Minister und zweier Kammern (dem Seuat und den Deputierten). Beide Kammern wählen als „Nationalversammlung" durch Stimmenmehrheit den Präsidenten. Zeichnung: Das Städte- und Festungsbild Frankreichs. Frank- reich ist als Fünfeck in das Gradnetz einzuzeichnen; die Grenze kann teils als gerade Linie, im W und So als flacher Bogen gezeichnet werden. Nach Ein- Zeichnung der genannten Städte ist die große Bahn Pyrenäen—brüssel durch eilte ziemlich gerade Liuie zu markiereu, die Toulouse, Lirnoges, Orleans, Paris, ^?t. Qnentin verbindet, gleichfalls die Bahn Bayonne—bordeaux—limoges.

8. Für Präparandenanstalten - S. 148

1912 - Breslau : Hirt
148 C. Länderkunde. 6. Die Balkan-Halbinsel. Gegen y2 Will, qkm, kleiner als das Deutsche Reich, nur 18 Mill. E., 1/3 so dicht bevölkert wie das Deutsche Reich. § 220. Lage, Größe. Die Balkan-Halbinsel ist der südöstliche Vor- sprung Europas südlich der Donau—save-Linie. Emst mit Kleinasien verwachsen, jetzt nur durch den schmalen Bosporus (V2 bis 2^ km breit), die Dardanellen (3 bis 5 km) und das inselreiche Ägäische Meer von ihm getrennt, vermittelt sie noch heute den Übergang nach Asien. Aufgaben. 1. Berechne den Zeitunterschied zwischen Fiume und Konstan- tinopel! 2. Wie lange müßte ein Wanderer bei täglichem Marsche von 30 km gehen, um von der Donau auf dem 22.° ö. L. bis zur Südspitze Griechenlands zu gelangen? 3. Wo müßte er den Marsch des Wassers wegen unterbrechen? 4. Wie begünstigte die Natur des Landes im 8 die seemännische Ausbildung seiner Bewohner? 5. Gib die Meeresgrenzen an? Bodengestalt. Die Balkan-Halbinsel ist überwiegend gebirgig: a) Im Nw ziehen in zahlreichen Ketten unter verschiedenen Namen die Dinarischen Alpen mit der Küste gleichlaufend, die vortreffliche Häfen bildet, darunter Zara, die Hauptstadt Dalmatieus, und die von hohen Felsentoren um- gebene Festung Cättaro. b) Im No der bogenförmige Balkan, ein schmaler, bis über 2000 m hoher Wall. Unter zahlreichen Pässen ist der wichtigste der Schipkapaß, der Bulgarien mit Rumelien verbindet. c) Den Zwischenraum zwischen Dinarischen Alpen und Balkan - füllt unter verschiedenen Namen das Thrakische (Mazedonische) Gebirge aus. Die Täler der Morawa und des War dar (Belgrad—saloniki), im 0 das der Märitza (Belgrad —Sofia—konstantinopel) verbinden Mittel- europa mit dem Orient. Griechenland wird im N von dem Pindns nordsüdlich durchschnitten; im 8 setzen sich die Ketten auf den Inseln des Ägäischen Meeres fort. Der nur durch eine 6 km breite Landenge mit Mittelgriechenland verbun- dene Peloponnes wird hauptsächlich vom Hochlande von Arkadien ein- genommen. — Am Golf von Saloniki erheben sich Olymp (3000 m) und Ossa, durch das malerische Tempetal voneinander getrennt. § 227. Klima. Der N hat im Innern und im 0 kontinentales Klima, die Westküste gehört zu den regenreichsten Gebieten Europas; die Ostküste ist den russischen Winden ausgesetzt, die große Gegensätze der Jahreszeiten und geringe Niederschläge bewirken. — Der S hat Mittelmeer- klima mit Winterregen und trockenen Sommern. Dann versiegen manche Flüsse, und Staubwolken ziehen über die ausgedörrte Landschaft. § 228. Bevölkerung und Erwerb. Die Bevölkerung (18 Mill.) ist bunt gemischt. Im N überwiegen Südslaweu, und zwar im Na\ die türkenfeindlichen Serben, zu beiden Seiten des Balkan Bulgaren, die im 6. Jahrhundert aus dem südlichen Rußland einwanderten und ums

9. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 20

1902 - Karlsruhe : Lang
— 20 — tu das Sachsenland, erstürmte die Hauptfeste Eresburg, zerstörte die ormiitfäule, ein altes Heiligtum der Sachsen, und unterwarf da§ Vand bis zur Weser. Nun versprachen die Sachsen, Frieden zu halten, und Karl kehrte in sein Reich zurück. Allein bald daraus begannen sie den Krieg von neuem. Ihr Anführer tour der tapfere Herzog Widukind. Zum zweitenmal wurden die eacf)!eit besiegt. Als Karl einen Kriegszug nach Italien machte, erhoben sich die Sachsen zum drittenmal; zum drittenmal besiegt, gelobten ite zu Paderborn, daß sie sich unterwerfen, Frieden halten und das Christentum annehmen wollten. Allein trotzdem mußte Karl noch drei große Heerfahrten in das Sachfenland unternehmen. Erst als Herzog Widukind mit vielen tausend ^ochsen sich hatte taufen lassen, waren sie zum Frieden geneigt Nach emunddreißig Kriegsjahren erkannten sie Karl als ihren Lberherrtt an und bekehrten sich zum Christentum. Jahre 773 rief der Papst Hadrian Karl den Großen zu Hufe gegen Desiderins, den König der Langobarden. Desi-deriuv hatte nämlich dem Papste ein Stück Land weggenommen, das König Pipin der römischen Kirche geschenkt hatte. Karl über die Alpen nach Oberitalien und schlug vor der Stadt Patna sein Lager auf. Pavia war die Hauptstadt des Longo-bardenretches und sehr fest. Sechs Monate mußte Karl die stcidt belagern. Dann ergab sich Desiderins; er wurde in dem -Hloster Corvey eingesperrt, und sein Land wurde mit dem ^rankenreiche vereinigt. Dies geschah im Jahre 774. i'ier ^ahre darauf zog Karl über die Pyrenäen nach Spanien. Hier besiegte er die Araber und eroberte das Land bis zum Ebro. Der eroberte Landstrich wurde die spanische Mark genannt. Als Karl wieder über die Pyrenäen heimzog, wurde seine Nachhut von den Gebirgsbewohnern im -laie Roneesvalles augegrissen. Die Franken wehrten sich tapfer; aber die meisten wurden erschlagen, unter ihnen Roland, der tapferste Ritter im Heere des Königs. Auch mit den Bayern, den Avaren, den Wenden und den Normannen mußte Karl Kriege führen. In allen diesen Kriegen war er glücklich und unterwarf die feindlichen Völker. Karts Reich hatte zuletzt folgende Grenzen: im Norden die Nordsee und die Eider, im Osten die Elbe und die Raab, im Süden die Tiber, das Mittelmeer und den Ebro, int Westen den atlantischen Ozean. 2. Wie Karl der Große römischer Kaiser wurde. In Rom wurde Papst Leo Iii. von übel gesinnten Menschen bei eitler Prozession angegriffen und mißhandelt. Karl der Große hielt sich damals zu Paderboru auf. Hierher kam der

10. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 213

1906 - München : Oldenbourg
39. Ein bayerischer Reitergeneral im Dreißigjährigen Kriege. 213 Im folgenden Jahre (1636) stieß Werth mit 11 bayerischen Regimentern — 5 zu Fuß, 5 zu Pferd und 1 Dragonerregiment — zu dem Kardinal-infauten Thomas von Savoyen um von den Niederlanden aus einen Vorstoß ins Herz von Frankreich zu machen. Bei Capelle vereinigen sich Werth, Piccolomini und der Herzog Franz von Lothringen mit dem Kardinal-infanten, der mit spanischen Truppen diese Stadt belagerte. Capelle kapitulierte. Auf die Nachricht, daß der Gras vou Soissous mit 8000 Mann und 5 Geschützen in La Fere liege, rückte Werth mit 3000 Pferden an Guise vorüber um den Grasen zu überfallen. Werth hatte schon mit seinen Dragonern einen „Paß" geöffnet, als die spanische Reiterei plötzlich „tornetetta" machte. Hierdurch war sein Auschlag vereitelt. Werth erobert hierauf Ribemont, rückt wieder bei der Armee ein und wohnt der Eroberung von Catelet bei. Nachdem er den Übergang über die Somme zwischen Bray und Corbie forciert hatte, vernichtete er das Regiment Raymond. Dann verfolgte er die Franzosen mit einigen tausend Pferden, ereilte ihre Nachhut bei Noyon, hieb 150 Mann nieder, eroberte 2 Standarten und machte viele Gefangene. Der Feind zog nach Compiegne, wo er sich verschanzte. Am 1. September vernichtete Werth das Regiment Psartcy zwischen Compiegne und Montdidier und am 2. eine Kompagnie Kürassiere, „so sich zu Paris von des Königs Gesindlein zusammengeschlagen". Werths Name verbreitete solchen Schrecken, daß sich ein großer Teil der Bewohner von Paris nur hinter der Loire sicher glaubte und aus der Hauptstadt floh.1) Paris wäre mit leichter Mühe erobert worden, wenn der Kardinalinsant dem Rate Werths gefolgt und statt sich vor Corbie aufzuhalten den Schrecken in Paris benutzt hätte. Als aber Richelieu sah, daß die Gefahr, welche Paris bedrohte, nur von einigen tausend Reitern, die sich in der Umgebung *) „Vorläufer des „Marschall Vorwärts" schlug er dein Kardinalinsanten vor stracks auf Paris loszugehen und auf dem Louvre den kaiserlichen Doppeladler aufzupflanzen. Schon verbreitete sich der Schrecken vor den wilden bayerischen Reitern bis in die Hauptstadt und die von Paris nach Süden und Westen führenden Landstraßen bedeckten sich mit Fliehenden. In dem Volksliede: »Petits enfants, qui pleurera? Voici Jean de Vert, qui s’avance !< lebt noch heute in Frankreich das Andenken des schrecklichen Reitergenerals fort: > Jean de Vert ötant un brutal, Qui fit pleurer le roi de France, Jean de Vert ötant gönöral A fait trembler le Cardinal. < Den Ruhm; der 1870 den kühn vorausschwärmenden Ulanen in denselben Gegenden zu teil ward, haben in diesem pikardischen Feldzuge von 1636 die bayerischen Reiter geerntet." Siegm. v. Riezler, Gesch. Bayerns V, S. 515.
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